Informations- und Wegeleitsystem auf dem Campus für Demokratie eröffnet

Von rechts: Senator Andreas Geisel, Berliner Beauftragter Tom Sello, Vizepräsidentin Andrea Tietze, Katrin Budde, MdB, Bezirksbürgermeister Michael Grunst

Am 11. Mai 2022 wurde ein neues Informations- und Leitsystem auf dem Gelände des früheren Ministeriums für Staatssicherheit der DDR der Nutzung übergeben. Es ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Entwicklung des Standortes zum "Campus für Demokratie.

Das System besteht aus insgesamt 21 digitalen und analogen Tafeln im Innenhof der ehemaligen Stasi-Zentrale, im umliegenden Straßenraum sowie auf dem benachbarten Roedeliusplatz. Die Tafeln geben einen Überblick über die Geschichte des Areals, bieten Informationen zur heutigen Nutzung der Gebäude und erleichtern die Orientierung auf dem großen Gelände. "Grenzübergreifend" sind sie nach einer abgestimmten Struktur erarbeitet und präsentieren sich im abgestimmten Design.

Das Projekt ist eine Kooperation des Stasi­ Unterlagen-Archivs im Bundesarchiv (BArch), des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB) und des Bezirks Berlin­ Lichtenberg. Die vorläufigen Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 438.000 Euro. Die Laufzeit des Projekts betrug rund zwei Jahre. Die Erarbeitung der Inhalte auf den Tafeln wurde durch zivilgesellschaftliche Vereine unterstützt. Das System wird ergänzt durch einen Online-Rundgang, der über QR-Codes vor Ort abrufbar ist.

 

Stimmen zur Eröffnung

"Es geht hier um zentrale Fragen der Stadtplanung, der Kultur- und Erinnerungspolitik. Ich möchte, dass möglichst viel von der bau- und zeitgeschichtlichen Substanz genutzt werden kann. Orte wie der Campus für Demokratie' haben nationale Bedeutung. Ihn zu gestalten, ist eine städtebaulich und baukulturell anspruchsvolle Aufgabe. Aus diesem Grund habe ich entschieden, den laufenden Bebauungsplan auf die Landesebene zu ziehen und von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen weiter bearbeiten zu lassen." - so Berlins Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Andreas Geisel.

Katrin Budde, MdB und Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien, sagte: "Bei der Novellierung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes wurde der Auftrag der Vermittlung des besonderen Charakters und Symbolwerts der Stasi-Unterlagen am historischen Ort berücksichtigt. Das neue Informations- und Leitsystem, welches heute vorgestellt wird, ist ein wichtiger Schritt, um noch mehr Besucherinnen und Besucher herzulocken."

"Mit dem Wegeleitsystem ist ein wichtiger nächster Schritt in der Entwicklung der,Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie' getan", erklärt Alexandra Titze, Vizepräsidentin des Bundesarchivs. Es macht das Gelände für Besuchende erfahrbarer und es zeigt eine weitere Stärke des Campus: Die Zusammenarbeit vieler verschiedener Akteure aus Land, Bund und Zivilgesellschaft."

Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Michael Grunst sagte: "Der Campus für Demokratie' muss noch stärker ein Ort werden, der über Diktatur und Widerstand aufklärt, und für Demokratie und die europäische Idee wirbt. Die Tafeln sind Ergebnis eines breiten Beteiligungsprozesses. Ich danke allen, die sich daran beteiligt haben."

Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Tom Sello, freut sich über den Abschluss des Projekts: "Die neuen Informationstafeln erleichtern den Zugang zur besonderen Geschichte des Ortes und den vielfältigen Angeboten vor Ort. Sie zeigen das große Potential des Areals als Erinnerungsort und lebendiges Zentrum in Lichtenberg. Deshalb gilt es in einer gemeinsamen Anstrengung von Berlin und Bund die Entwicklung des Campus für Demokratie energisch voranzubringen."

Die Eröffnung fand gemeinsam mit Projektbeteiligten vor dem Besucherzentrum des Campus für Demokratie statt.

Die Planergemeinschaft für Stadt und Raum eG betreut im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen seit 2018 als Standortmanagement den Campus für Demokratie.

Quelle: Pressemittteilung Nr. 06 des Bundesarchives vom 11. Mai 2022